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Forschung

Mir liegt die Verbindung von Kunst und Wissenschaft am Herzen. Daher habe ich ergänzend zum Gesang Musikwissenschaft mit dem Vertiefungsfach „Künstlerische Entwicklung und Reflexion“ an der HfMT Köln studiert.

Mein Forschungsschwerpunkt liegt auf Bühnenkünstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts im Genderdiskurs.
 Zurzeit arbeite ich im Institut für Historische Musikwissenschaft (IHM) der Hochschule für Musik und Tanz Köln an meiner Dissertation. Doktorvater der Arbeit ist Herr Prof. Dr. Arnold Jacobshagen.

„Caroline Unger (1803–1877) – Karriere, Stimme, Kompositionen“ ist eine Monographie über die Wiener Sängerin, die als Zwanzigjährige bei der Uraufführung von Beethovens 9. Symphonie das Alt-Solo sang und anschließend in Italien zu einer der gefeiertsten Prime Donne des 19. Jahrhunderts avancierte. Mit Talent, Hingabe und Disziplin gelang ihr eine in künstlerischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht herausragende Karriere. Ihre soziale Intelligenz und das Gespür für Publikum und Theaterindustrie machten sie zur Projektionsfläche für Bewunderer und Impresarios gleichermaßen.
Die Arbeit zeichnet ihren Lebensweg nach und analysiert auf Grundlage von Pressetexten die Konstruktionen von Image und Künstlerinnen-Bild. Sie befasst sich mit der frühen Form des Star-Kults und der öffentlichen Verehrung der Primadonna.
In einem Stimm- und Rollenprofil auf Basis ausgewählter für sie geschriebener Partien wird die stimmliche wie darstellerische Entwicklung Caroline Ungers analysiert. Auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn war ihr Status so gefestigt, dass sie die Marktregeln selbst bestimmen konnte. Noch nach Beendigung ihrer Karriere machte sie ihren Einfluss geltend: Massiv befeuert durch die intelligente Wahl eines ökonomisch und intellektuell potenten Ehepartners verlor sie nicht an Prestige, sondern potenzierte es durch kulturelle und gesellschaftspolitische Förder- und Aufbauarbeit.
Eine wesentliche Facette ihres künstlerischen Schaffens dieser Zeit stellen ihre Kompositionen dar. Die kongeniale Zusammenarbeit mit Donizetti in den 1830er Jahren und frühe musikalische Einflüsse Schuberts prägten die musikalische Sprache ihres kompositorischen Schaffens, das erstmals als Gegenstand musikwissenschaftlicher Untersuchungen präsentiert wird. Sie runden das komplexe Bild einer Künstlerin ab, die hohe Risiken einging, um gesellschaftliche Grenzen zu überwinden und zu einem Beispiel weiblicher Selbstwirksamkeit im 19. Jahrhundert zu werden.

Für nähere Informationen verweise ich auf mein Kontaktformular.
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